FRAUENFELD. «Aus vielen Teilen wird ein Ganzes, wie Leonardo da Vincis Idee einer Brücke wollen auch wir aus dem heutigen Konzert ein Ganzes machen, das erst aus vielen kleinen Teilen entstehen kann», sagt Maya Willi, Präsidentin des evangelischen Kirchenchors Steckborn, zum Publikum.
Renaissance-Musik a cappella, begleitet von aussergewöhnlichen Lichtspielen und Bildern, präsentierte der Chor am vergangenen Samstagabend in einer gelungenen Premiere dem staunenden Publikum.
Klangvoll und farbig
FRAUENFELD. «Aus vielen Teilen wird ein Ganzes, wie Leonardo da Vincis Idee einer Brücke wollen auch wir aus dem heutigen Konzert ein Ganzes machen, das erst aus vielen kleinen Teilen entstehen kann», sagt Maya Willi, Präsidentin des evangelischen Kirchenchors Steckborn, zum Publikum.
Renaissance-Musik a cappella, begleitet von aussergewöhnlichen Lichtspielen und Bildern, präsentierte der Chor am vergangenen Samstagabend in einer gelungenen Premiere dem staunenden Publikum.
Klangvoll und farbig
Alle Mitwirkenden an dem Projekt seien Teil dieses Ganzen: die Sängerinnen und Sänger, die Leitung, die Techniker und alle anderen Helfer, sagte Willi weiter. «Sie haben unser Projekt mit Chormusik aus der Renaissance und bewegten Lichtspielen erst möglich gemacht.» Das Publikum war zahlreich in der evangelischen Kirche Steckborn zur Premiere dieser klangvollen und farbigen Darbietung erschienen. Der Anlass stand unter der musikalischen Leitung von Martin Weber und der künstlerischen Leitung von Werner A. Petraschke aus Berlingen. «Ich lade Sie ein, in unsere Klangwelt einzutauchen mit Lichtern, Bildern und Farben - in das Magnum Mysterium, dieses Abends», verkündete Willi weiter.
«Dona nobis pacem» hiess dann das erste Stück von Tomas Luis de Victoria, das der Chor anstimmte, untermalt von blauen Lichtstreifen und Bildern des Universums an der weissen Wand der Kirche.
Beeindruckende Kombination
Die Hörerschaft hielt den Atem an, so beeindruckend war die Kombination von Licht, bewegten Bildern und Gesang. Nach einer kurzen Pause für den Chor im Dunkeln erfüllte Meeresrauschen die Kirche und der Chor stimmte das Lied «Was betrübst du dich meine Seele» von Johann Hermann Schein an, begleitet wurden die geschulten Stimmen von beruhigenden Strandbildern. Nach der kreativen Zwischenmusik des Maturanden Jovin Langenegger (siehe Zweittext) sang der Chor die «Missa brevis» von Giovanni Palestrina, wozu Bilder von Michelangelo, da Vinci und Dürer zum Thema Oberfluss und Entbehrung projiziert wurden.
Wohltuender Applaus
Der Applaus für die Künstler war gross und das tat dem Kirchenchor sichtlich gut. Die Einnahmen aus dem Konzert gingen nicht an die Musiker und Musikerinnen, sondern wurden allesamt für eine Spende an Aids-Waisen in Tansania eingesetzt. Zum Schluss gab's dann aber nebst dem herzlichen Applaus für alle, die mitwirkten, noch eine rote Rose als Dankeschön.
Ein virtuelles Oktett
STECKBORN. In einer der Pausen des Chorkonzertes vom Samstagabend wurde in der reformierten Kirche in Steckborn ein kleines Podestchen aufgebaut, auf welchem Jovin Langenegger seine musikalische Maturarbeit «Chamäleon» präsentierte.
Ein Musikvideo setzte das sorgfältig komponierten und arrangierten Stück auf originelle Art und Weise um. lm Video war der junge Musiker gleich in siebenfacher Ausführung zu sehen. Jovin Langenegger spielte mit seinem Bass live nur die Leadstimme, welche die Hauptthemen und die Soli beisteuerte und jeweils im Arrangement die Einsätze an die sieben virtuellen Mitspieler verteilte - denn die restlichen sieben Stimmen seiner Komposition hatte Langenegger zuvor eingespielt. Dieser musikalische Kontrapunkt gefiel den Zuhören sichtlich. (jme)