(ag) Die evangelische Kirche in Steckborn ist seit 4. Mai bis voraussichtlich Weihnachten geschlossen. Grund für die Schliessung ist die seit längerem geplante Innenrenovation. Zunächst wurden alle Bänke ausgebaut und zur Überarbeitung weggebracht. Parallel dazu wurden die Orgel und der Wandteppich eingepackt. Bereits im April wurde die Holzkonstruktion der Decke und des Daches verstärkt.
Nach den Vorbereitungsarbeiten wurde ein Gerüst eingebaut. In der Woche vor Pfingsten konnte mit der aufwendigen Sanierung der Decke begonnen werden. Nach der grossflächigen Abdeckung des Bretterbodens im Estrich zeigte sich, dass die Stuckdecke nur mangelhaft mit der Tragkonstruktion verbunden ist. Die Decke ist nicht akut einsturzgefährdet, aber die Sanierung ist noch dringender nötig als bisher angenommen. Der Stuckateur muss zunächst die Haftung der Stuckdecke vom Dachboden her wiederherstellen. Dazu wird die sogenannte Bockshaut - sie besteht aus speziellem Mörtel und trägt die Stuckdecke - entfernt und wieder neu aufgebaut. Die Stuckdecke wird während dieser Zeit von unten abgestützt.
Die Sanierung der Bockshaut wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Erst in einem zweiten Schritt können dann vom Kirchenraum her die Risse geschlossen werden, wobei man sich auf die auffälligsten Risse beschränken wird. Erst danach werden die Decke und die Wände neu gestrichen.
Gebäudeleitsystem und Beamer
Die bestehende Elektroheizung wird repariert und modernisiert. Komplett ausgetauscht werden die Sitzbankheizungen und durch Infrarotheizungen ersetzt. Die Heizungssteuerung wird in ein Gebäudeleitsystem integriert. Dieses System regelt die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit, aber auch die Akustik und die Glocken. Bei Gottesdiensten und Veranstaltungen sorgt das System für die richtige Temperatur.
Im Einvernehmen mit der Denkmalpflege konnte eine Lösung für den Einbau eines Beamers gefunden werden. Hinter dem Chorbogen versteckt wird eine Vorrichtung eingebaut, aus der eine Leinwand elektrisch ausgerollt werden kann. Die Projektion erfolgt über einen Standardbeamer, der unterhalb vom Wandteppich positioniert und in einem Schrank versorgt sein wird. Durch die Verdunkelung der beiden Chorfenster kann auch bei Tageslicht gut projiziert werden. Die geplante Losung überzeugt nicht nur durch das Ergebnis (zentriertes Bild, gute Bildqualität, Unsichtbarkeit bei Nichtgebrauch), sondern auch dadurch, dass sie im Vergleich mit anderen geprüften Varianten um zwei Drittel günstiger ist.
Auf der Homepage www.evang-steckbom.ch (Aktuelles, Innenrenovation) finden sich übrigens eine Projektbeschreibung, Artikel, Bildergalerien und Beitrage aus dem Lokalfernsehen. Diese Seite wird laufend ergänzt.